Alpenüberquerung Tag 7/Hike across the alps day 7
Nun brach er also an, unser letzter Tag zusammen. Früh waren wir wieder startklar, weit vor der anderen Gruppe brachen wir um 7.30 Uhr auf. Der Tag versprach schön zu werden, obwohl es in der Früh noch richtig kalt war.
Im Schatten ging es zunächst auf dem ebenen Talboden ca. eine halbe Stunde dahin, bevor der Anstieg begann. Erst mäßig steil, dann richtig steil durch eine schmale Rinne, wir tauften es Saugasse 4.0. Als wir den Bach erreichten und überquerten, hatten wir die erste Steilstufe hinter uns und die Muskeln konnten sich auf einem Flachstück ausruhen. Der Weg drehte nach West und querte ein latschenbewachsenes Geröllfeld. Hier kamen wir nun auch endlich in die Sonne.
Beim Blick auf die Gipfelregion der Dreischusterspitze, zu deren Füßen wir heute Nacht geschlafen hatten, sahen wir frischen Schnee auf den Felsen. Kein Wunder, dass es uns beim Start noch gefroren hatte! Die Sonne tat richtig gut und auch der Blick weitete sich zusehends. Fast das ganze Innerfeldtal konnten wir hinausblicken auf den gegenüber liegenden Karnischen Kamm. Der Weg wurde nun wieder abwechslungsreicher und stieg über eine Felsstufe an. Zum Teil waren richtige Stufen hineingeschlagen worden und auch Seilgeländer fehlten nicht.
Nach Erreichen der zweiten Verflachung schon im Dolomitgestein machten wir Pause und stärkten uns mit den mitgebrachten Semmeln. Nun stand uns nochmals ein Aufschwung bevor, diesmal mit Holzstufen und leichter Schneebedeckung in den schattigen Bereichen. Da hieß es aufpassen, auf dem Holz war es richtig rutschig! Schließlich, am Ende eines karstigen Karrengeländes kamen die Drei Zinnen ins Blickfeld. Sofort wurde geknipst, was das Zeug hielt. Nachdem wir schon den Großglockner niemals zu sehen bekommen hatten, wollte jeder wenigstens dieses markante Massiv ablichten.
Wir beschlossen, die Mittagspause nicht, wie ausgeschrieben, in der Lavaredohütte zu verbringen, sondern über die Lange Alm zur Auronzo-Hütte zu wandern. Dies bedeutete zwar eine längere Strecke sowie einen zusätzlichen Ab- und wieder Aufstieg, jedoch ist dieser Weg der schönere und vor allem nicht so überlaufen. Und - man umrundet die drei Zinnen praktisch.
Bei der Langen Alm aßen wir zu Mittag und dann waren es nur noch 45 Minuten, die uns von unserem Ziel und dem Bustransfer zurück trennten. Dass sich der Himmel wieder bewölkt hatte und ein kalter Wind blies, machte den Abschied von den Bergen, vom Draußen-Sein und Miteinander-Wandern einfacher. Im Bus sprach zunächst niemand ein Wort. Doch schon bald kehrte die gute Laune zurück und so manches Erlebnis wurde nochmals erzählt. In Lienz dann stieg ich aus dem Bus aus und wünschte meinen Gästen eine gute Heimfahrt.
Fazit: es war für mich eine unvergessliche Woche voller bleibender Eindrücke und mit viel Spaß. Ich bin sehr glücklich, dass ich so nette Gäste hatte und stolz darauf, dass es alle geschafft haben, wenn es auch das eine oder andere Mal mühsam war. Das gehört dazu, denn über die Alpen geht man nicht jeden Tag.
Finally, our last day together came up. Again, we started very early at 7.30 a.m., much earlier than the other group. The day promised to be a nice one, although it was cold this morning.
In the shadow of the high peaks we walked along the flat valley for about half an hour before the ascent started. First it went moderately steep, then very steep through a narrow gorge. We named it “Saugasse 4.0”. When we reached, and crossed the creek, we had passed the first scarp and our muscles could relax on a flat section. The path turned westward and crossed a detrital channel, covered with mountain pines. Here we finally hiked in the sunshine.
Looking at the peak of Dreischusterspitze, at which feet we had slept this night, we could see fresh snow on the rocks. No wonder that we were freezing at today’s start. The sun was very good and the view expanded more and more. Almost the whole Innerfeld valley could be seen now and the Carnian ridge on the opposite side. The path now became more diversified and ascended a rocky level. Partly, real steps had been struck into the rocks and handrails made of rope weren’t missing.
After having reached the second flat section, already in dolomite rock, we had a break with the rolls from the breakfast buffet. Now, another ascent was waiting, this time with wooden steps and a little bit of snow on it. You had to pay attention, the wood was slippery! Finally, at the end of a karstic limestone plateau, the Drei Zinnen came into sight. Immediately, everyone made pictures. Since we weren’t lucky to see the Großglockner, all of us wanted to photograph at least this distinctive mountain.
We decided to spend the lunch break not at Lavaredohütte, but to hike via Lange Alm to Auronzo-Hütte. But this meant a longer distance and an additional descent and ascent. However, this path is much more beautiful and, above all, not so highly frequented as the other one. And – you virtually cicle the Drei Zinnen!
At the Lange Alm we had our lunch and then only 45 minutes divided us from our final destination and the bus transfer back to Germany. The cloudy sky and the cold wind made the farewell easier for us – the farewell from the mountains, from being outdoors, from hiking together. Inside the bus, nobody spoke a word for the first 20 minutes. But soon, the good mood returned and some experiences were told again. When we reached Lienz, I left the bus and wished to my guests a good journey back home..
Conclusion: for me it was an unforgettable week filled with lasting moments and a lot of fun. I’m very happy that I had such nice guests and I’m proud that all of us managed to do it, even when it was hard. That’s part of the game, since you don’t cross the Alps every day.